
Vanille
Vanilla planifoliaDie Königin der Gewürze.
Die zu den Orchideen gehörende bis zu 30 m hohe Vanilleranke stammt ursprünglich aus dem mexikanischen Regenwald. Heute wird die Vanille überwiegend auf Madagaskar und weiteren Inseln des Indischen Ozeans angebaut. Ihre etwa 20 cm langen Kapselfrüchte, die so genannten Schoten, werden kurz vor der Reife geerntet und in aufwändigen Verfahren getrocknet und fermentiert, wodurch die Fruchtkapsel zu der begehrten schwarz-braunen Vanillestange schrumpft, die auch als Königin der Gewürze bezeichnet wird.
Verwendung
Die ersten, die wohl um das Geheimnis der Kultivierung der Vanille durch künstliche Bestäubung wussten, waren die Totonaken, Ureinwohner Mexikos. Ebenso wie die Maya benutzten sie die Vanille als Parfüm, Medizin und Aphrodisiakum. Besonders gerne tranken die Maya eine Mischung aus Vanille und Kakao, der oft noch weitere Gewürze beigefügt wurden. Heute noch werden in Mexiko Vanilleschoten als Potenzmittel gekaut. Von den Spaniern nach Europa eingeführt, erkannte man auch dort schnell die sinnlichkeitssteigernden Eigenschaften der Vanille. Man nähte sie in Duftsäckchen, um die sexuelle Kraft zu steigern und auch um unangenehme Körpergerüche zu überdecken. Heute wird die Vanille in vielfältiger Weise als aromatischen Bestandteil vieler Speisen und Getränke, wie z. B. Schokolade, Puddings, Cremes und Eis sowie als Zutat von Fleisch- und Fischgerichten genutzt. Hervorzuheben ist die traditionelle Verwendung der Vanille zur Aromatisierung von Schnäpsen und Likören.
Inhaltsstoffe
Der charakteristische Duftstoff der Vanille, das Vanillin, wird erst durch die Fermentation der Schote freigesetzt. Außerdem enthält die Vanille das dem Vanillin verwandte Piperonal sowie Fette, ätherische Öle, Fruchtsäuren, Gerbstoffe, Schleim und nicht unbedeutende Mengen Cumarin.
Wirkung
Neben ihrer körperkräftigenden, nervenberuhigenden und stimmungsaufhellenden Eigenschaften ist die Vanille natürlich vor allem wegen ihrer erotisch stimulierenden Kraft bekannt und beliebt. Das Vanillin ist chemisch verwandt mit den Pheromonen, die Menschen bei sexueller Erregung verströmen. Außerdem wird die Vanille als Hirntonikum eingesetzt.
Vanilla planifolia - Illustration
Nebenwirkungen
Risiken oder Nebenwirkungen sind nicht bekannt.