Das zur Gattung der Zitterlinge gehörende Silberohr, auch Schneepilz genannt, wächst im tropischen und subtropischen Raum vornehmlich auf Mangoholz. Sein Myzel übersteht lange Trockenphasen, um beim nächsten Regen spontan Fruchtkörper auszubilden. Diese sind durchscheinend weiß bis hellgelb und bestehen aus mehreren gelantineartigen Lappen, die ein Büschel von 5-15 cm Durchmesser bilden.

In China und Japan wird das Silberohr seit langem als Heil- und aromatischer Speisepilz geschätzt. Der Brauch, einen Gast mit einem süßen Getränk aus Silberohr zu begrüßen, soll in den ländlichen Regionen Chinas weit verbreitet sein. Außerdem ist Tremella eine beliebte Zutat in Süßspeisen und Desserts. Seine erste dokumentierte Verwendung in der chinesischen Volksmedizin geht zurück auf das 16. Jahrhundert. In der chinesischen Materia Medica wirkt das Silberohr Hitze und Trockenheit entgegen, stärkt das Gehirn, erhält die Schönheit und gilt als Aphrodisiakum. Von der atemberaubend schönen Konkubine Yang Guifei am Hofe des Kaisers Xuanzon ist überliefert, dass sie Tremella zur Pflege von Haut und Körper verwendete. Ferner stellte man einen Sirup aus den Fruchtkörpern her, der zur Stärkung der Potenz, zur Steigerung der Herz-, Nieren- und Lungenfunktion und bei Fieber und Husten verabreicht wurde.

Frisch geernteter Tremella Pilz

Neben wertvollen Mineral- und Ballaststoffen, Spurenelementen und Vitaminen enthält der Schneepilz einzigartige Polysaccharide, deren antioxidativen und durchblutungsfördernden Eigenschaften wohl für die Anti-Aging-Effekte verantwortlich sind. Mittlerweile hat sich die verjüngende Wirkung von Tremella auch in der westlichen Welt herum gesprochen. Sowohl innerlich wie auch äußerlich angewendet, ist Tremella ein wahrer Jungbrunnen - er wird heute in großem Stil angebaut und kommt u. a. auch in Bio-Kosmetika zum Einsatz. Seine Wasser bindenden, befeuchtenden und damit hautschützenden und -straffenden Qualitäten sind stärker als die der Hyaluronsäure.